WIPPERDORF. Diese Lösung ist einmalig in Thüringen: An der Anschlussstelle Wipperdorf geht die Autobahn 38 direkt in die Bundesstraße 80 über. Aber nur für bestimmte Zeit: Wenn der Verkehr Ende 2005 auf dem Teilstück zwischen Wipperdorf und Bleicherode freigegeben wird, verschwindet die Anbindung wieder. Große Fortschritte machen zurzeit die Arbeiten in dem knapp fünf Kilometer langen Bereich der A 38 zwischen Wipperdorf und Bleicherode. "Die milde Witterung lässt zu, dass wir sogar durcharbeiten können", sagte Waldemar Labusga, Planer der bauausführenden Deges in Berlin. An allen acht Brückenbauwerken in diesem Abschnitt sowie beim Erdbau seien knapp 100 Mann von sechs Firmen im Einsatz. Im Bereich der Landesstraße 1011, der Anschlussverbindung nach Bleicherode, sind zwei Brücken bereits fertig gestellt und die Arbeiter damit beschäftigt, die Frostschutzschicht auf die Straße aufzubringen. "Wir wollen Ende des Jahres den Abschnitt zwischen Wipperdorf und Bleicherode unter Verkehr haben", erklärte Labusga. Ein Vorhaben, das angesichts des milden Winters gelingen dürfte. Die Querverbindung nach Bleicherode könnte vielleicht schon etwas früher von den Autofahrern unter die Räder genommen werden.

Der Verkehr in Richtung Westen wird von der Anschlussstelle derzeit etwa auf zwei Kilometer Länge auf der Bundesstraße 80 bis Elende direkt an der Neubautrasse entlanggeführt. Wer täglich die Strecke passiert, kann sich sehr gut ein Bild vom Baufortschritt an den Brücken machen. Für eine kurze Übergangszeit soll eine Richtungsfahrbahn der Autobahn als Fortführung der B 80 nach Elende genutzt werden. Denn die Anschlussstelle Wipperdorf ist nur ein Provisorium und wird nach Fertigstellung des Autobahnabschnittes wieder verschwinden.

Derzeit gebe es noch kleinere Probleme mit dem Untergrund im Bereich der von Wipperdorf aus gesehen dritten Brücke, "doch die kriegen wir bald in den Griff", ist Thilo Naumilkat, Baubevollmächtigter der Deges für diesen Abschnitt, sicher.

Auch weiter im Westen gehen die Bauarbeiten zügig voran. Anfang Dezember wurde der Spatenstich für den Abschnitt der A 38 zwischen Leinefelde und Heiligenstadt vollzogen, an dem Teilstück zwischen der Kreisstadt des Eichsfeldes und der Landesgrenze zu Niedersachsen wird schon seit Anfang 2004 gearbeitet. Und am 1700 Meter langen Heidkopftunnel bei Arenshausen soll Ende Februar der erste Durchbruch in Angriff genommen werden.

Hans-Peter BLUM

Thüringer Allgemeine, 13.1.05